Seit dem Jahr 2000 hat die Landsmannschaft Ostpreußen für ostdeutsche Heimatkreisvertreter und polnische kommunalpolitische Spitzenpolitiker mehrere Kommunalpolitische Kongresse in Frankfurt (Oder), Elbing, Köln und Allenstein organisiert. Dieser Kongreß soll einem fruchtbaren Meinungs- und Erfahrungsaustausch dienen, der der Erörterung, Weiterentwicklung und Vertiefung der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Zukunftsgestaltung in einem zusammenwachsenden Europa Rechnung tragen. Dabei geht es um die Konzentration und Ausrichtung der gemeinsamen Kräfte auf erreichbare Ziele.
Die gemeinsamen Interessen sollen durch die Bündelung und Koordination der gemeinsamen Kräfte besser verfolgt werden können. Die bisherigen Kommunalpolitischen Kongresse, an denen jeweils 40 polnische Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte sowie mehr als 36 ostdeutsche Heimatkreisvertreter teilnahmen, haben Bewegung in das deutsch-polnische Verhältnis unter Einbeziehung der deutschen Heimatvertriebenen gebracht. Man bewegt sich gemeinsam aufeinander zu.
In einem von der Direktorin des Präsidialbüros, Czeslawa Ostrowska, verlesenen Grußwort des polnischen Präsidenten, Aleksander Kwasniewski, fordert dieser die anwesenden polnischen Mandatsträger und die deutschen Heimatvertriebenen auf, die „solideste Brücke im deutschen-polnischen Verhältnis" zu bauen. Dabei wird den Polen folgendes immer stärker bewußt: Die deutschen Heimatvertriebenen besitzen zu ihren Heimatgebieten ein unzerstörbares Heimatgefühl, das ein starkes ideelles und materielles Engagement für die Heimat freisetzt. Sie sind gerade mit ihrer spezifischen Erfahrung wertvolle Mittler im europäischen Integrationsprozeß für die polnische Bevölkerung. Die deutschen Heimatvertriebenen gehören im deutschen Volk zu den wenigen gesellschaftlichen Gruppierungen, die den Blick ständig nach Osten in Richtung Polen richten, sich mit diesem östlichen Nachbarn befassen und beschäftigen.
Die Bedeutung der kommunalpolitischen Aktivitäten der Landsmannschaft Ostpreußen läßt sich an einer Botschaft des früheren geschäftsführenden Präsidialmitgliedes des Deutschen Landkreistages, Dr. Hans Tiedeken, aus dem Jahre 1985, ermessen. Sie hat nichts an ihrer Aktualität verloren. Er sagte:
„Das europäische Gebäude wird von unten her gebaut – mit all seinen architektonischen und vor allem statischen Schwierigkeiten in den oberen Etagen. Wenn Keller- und Erdgeschoß nicht tragen und schon rissig sind, arbeiten die nationalen und übernationalen Handwerker in luftiger Höhe vergeblich. Deshalb sind die kommunalpolitischen Auslandskontakte, Partnerschaften und Freundschaften notwendig, sinnvoll und geboten."
Die Kommunalpolitischen Kongresse sind in Broschüren dokumentiert.