Schloss Quittainen

Von Preußisch Holland kommend, erreicht man auf der Straße Nr. 527 Richtung Mohrungen über Rogehnen und Schönau nach ca. 12 km das Gutsdorf Quittainen (Kreis Preußisch-Holland).
In diesem Dorf ,das den letzten Weltkrieg fast unversehrt überstanden hat und auch nicht durch die typischen polnischen Nachkriegsbauten verschandelt wurde, hat man den Eindruck, die Zeit sei stehen geblieben.

Das Dorfbild bestimmen eingeschossige Backsteinhäuser, die von den Gutsbesitzern gestiftete Dorfkirche und die über das Dorf verteilten fünf Teiche.

Dort wo die Straße Richtung Mohrungen eine 90° Linkskurve beschreibt hält, man sich rechts, fährt die Straße zwischen zwei Teichen hindurch und erblickt auf der linken Seite die kleine neugotische Brücke die über einen Kanal, der zwei Teiche verbindet, zum Schloss führt.

Das Schloss wurde vor 1738 nach Plänen von Jean de Bodt (u.a. Potsdamer Stadtschloss, Schlodien, Zeughaus Berlin) durch den Landbaumeister Johann Caspar Hindersin errichtet.

Ab 1744 gehörte das Gut über 200 Jahre zum Besitz der Familie Dönhoff aus dem
Hause Friedrichstein.

Die spätere Herausgeberin einer bekannten Hamburger Wochenzeitung, Marion Gräfin Dönhoff,
war von 1939 – 1945 letzte Verwalterin von Quittainen und flüchtete von hier aus vor den Russen.

Glücklicherweise blieb Quittainen das Schicksal so vieler anderer ostpreußischer Landschlösser, die durch die sowjetische Soldateska im Siegesrausch sinnlos zerstört wurden, zumindest äußerlich erspart.

Nach 1945 waren in dem Gebäude russische Soldaten stationiert, später waren hier eine landwirtschaftliche Schule, Verwaltungsräume, Wohnungen sowie Lagerräume untergebracht.

Ein Großteil der inneren Ausstattung wurde dadurch gestohlen oder zerstört.

Seit einigen Jahren befindet sich das Gebäude in Privatbesitz. Durch Sanierungsarbeiten wurde so zumindest der weitere Verfall gestoppt.

Die Ruine rechts neben dem Schloss beherbergte bis 1945 das ehemalige Rentamt.

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