Adventstreffen am Drewenzsee 2004

Kein Adventstreffen ist wie das vorangegangene. Ein ehernes Gesetz, das sich auch 2004 erfüllt hat. In diesem Jahr hatte beispielsweise erstmalig die Landsmannschaft Ost- und Westpreußen, Landesgruppe Bayern, die Organisationshoheit über die Maßnahme. Und zum ersten Mal seit vielen Jahren fiel keine Schneeflocke vom Himmel. Erneut sind wir allerdings unter der 100 Teilnehmer-Marke geblieben.

Anfang Dezember trafen sich im Osterode Park-Hotel “nur” rund 70 deutsche und einige polnische Jugendliche aus Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Osterode, Allenstein, Neidenburg, Bartenstein, Johannisburg, Pr. Holland, Thorn, Lötzen, Bischofsburg, Heilsberg sowie aus dem schlesischen Tworkau, um deutsche Advents- und Volkslieder einzustudieren, Volkstänze zu üben und mit Basteln und Backen eine gemeinsame Feier vorzubereiten. Das Kontaktnetz der ostpreußischen Jugendgruppen untereinander wird hier gefestigt und ausgebaut.

Der Hofkapellmeister des Bund Junges Ostpreußen, Lars Karrasch, war in diesem Jahr erkrankt, so daß kurzfristig auf die bewährte Chorleitung des Forchheimers Rüdiger Stolle, der beim Studium der einzelnen Frauenstimmen von Julia Lange und Gunda Nehring unterstützt wurde, zurückgegriffen werden mußte und durfte. Lars war vom heimischen Eldagsen aus im Geiste bei der Truppe. Den Ohrwurm des Jahres lieferte Julia Lange mit einem souligen Sprechgesang zweier des Nachts herumschleichender launiger Katzen.

Die Leitung der Volkstanzübungen sowie der abendlichen Spielrundenanimation hatte erneut Gregor Swoboda inne, der sich wieder einmal selbst übertraf.

Mit neuen Ideen leitete Sabina Wylengowska die einzelnen Bastel- und Backgruppen, die das Naschwerk und die Dekoration für eine anschließende Adventsfeier mit Feuerzangenbowle lieferten. Der deutsche Seelsorger im südlichen Ostpreußen, Kaplan Schmeier, überbrachte auch in diesem Jahr mit einer besinnlichen Nikolaus-Geschichte ein würdiges Geistliches Wort.

Die Deutsche Welle von Radio Allenstein begleitete drei Tage lang die vorweihnachtlichen Aktivitäten der ostpreußischen Jugend.

Treu geblieben sind wir Bundesdeutschen auch unserer berühmten Kaffeeklappe. Den Unwissenden sei erläutert: Die “Kaffeeklappe” ist ein ehemaliger Holzverschlag an der alten Reichsstraße 1 – irgendwo im Nirgendwo zwischen Landsberg/Warthe und Ruschendorf – in welchem seit jeher Kaffee ausgeschenkt wird, der sich aber in den Jahren zum 24-Stunden-Restaurant mit angeschlossenem Hotelbetrieb gemausert hat.

Und am Ende bleibt den Weitgereisten doch wieder die Erkenntnis: Ein ostpreußisches Veranstaltungsjahr ohne das Osteroder Adventstreffen am herrlichen Drewenzsee wäre nicht vollständig gewesen.

Bernhard Knapstein