Reisehandbuch für Burgenwallfahrer

Buchvorstellung

Christofer Herrmann: Burgen im Ordensland

Christofer Herrmann: Burgen im Ordensland

Christofer Herrmann hat mit “Burgen im Ordensland” ein Kleinod zur Einführung in die Burgenarchitektur im Preußenland vorgelegt. Der Kunsthistoriker hatte sich 2005 in Greifswald mit einer Arbeit über die mittelalterliche Architektur in den preußischen Bistümern Kulm, Pomesanien, Ermland und Samland habilitiert und ist Professor an der Universität Allenstein. Damit ist Herrmann ausgewiesener Experte zur Vorstellung der über 70 Burgen aus der Ordenszeit in Ost- und Westpreußen.

Die einzelnen Burgen werden in der gebotenen Kürze zur Architektur, Geschichte und mit Anreiseweg beschrieben sowie durch Bild- und Skizzenmaterial anschaulich ergänzt. Die Devise “kurz, knackig und nicht zu wissenschaftlich” gefällt, da es sich um ein Reisehandbuch handelt.

Der Autor stellt der gut bebilderten Präsentation der Burgen einen Abriß zur Geschichte voran sowie eine Beschreibung der Architekturtypen – der Autor unterscheidet zwischen frühen Burgen bis 1270, frühen Kastellburgen in der Zeit zwischen 1270 und 1300, klassischen Kastellburgen gegen Ende des 13. Jahrhunderts, Konventsburgen ab 1350 und den Burgbauten nach der Schlacht von Tannenberg -, eine Erläuterung der wichtigsten Architekturelemente und eine Ortsnamensübersetzung.

Gerne hätte man zu jeder Burg bzw. Burgruine ein aktuelles Farbbild gesehen. Doch der Autor hat es vorgezogen sich an den Farben des Ordens zu orientieren: schwarz und weiß, um so das Handbuch nicht zu kostspielig werden zu lassen. Die Qualität des Handbuchs leidet darunter indessen nicht wesentlich.

Das Reisehandbuch ergänzt erfrischend das von Ehepaar Garniec publizierte und gleichfalls vom PMD angebotene Buch “Schlösser und Gutshäuser im ehemaligen Ostpreußen”.

Bernhard Knapstein

Christofer Herrmann
Burgen im Ordensland. Deutschordens- und Bischofsburgen in Ost- und Westpreußen.
Ein Reisehandbuch
288 Seiten, 160 Abbildungen
EUR 24,90

RSS-Feed-Icon