Bundesversammlung 2009

Bund Junges Ostpreußen stellt sich für die nächsten Jahre neu auf

von Stefan Hein

Die Jugend der Landsmannschaft Ostpreußen, der Bund Junges Ostpreußen, hat vom 9. – 11. Oktober
2009 in der Jugendbildungsstätte Ostheim in Bad Pyrmont seine alljährliche Bundesversammlung abgehalten.

„Bewährtes bewahren und Neues gestalten“ – dies war der Leitgedanke der Wahlperiode 2007-2009. Aufbauend auf einem Gerüst von traditionellen Aktivitäten wie u. a. Pfingst-, Sommer- und Adventsfahrten, wurden auch immer wieder neue Angebote geschaffen. Insbesondere sind hier die Mehrgenerationenreise, Treffen der Mittleren Generation und Ostpreußen-TV zu erwähnen.

Im Mittelpunkt der Bundesversammlung stand die Wahl des neuen Bundesvorstandes. Aus ganz unterschiedlichen Gründen mußten einige Vorstandsmitglieder ihre aktive Arbeit zum Ende der Wahlperiode
einstellen. Alexander Bauknecht und Aneta Maciag (beide stellvertretende Bundesvorsitzende), Rainer Claaßen (Regionalvertreter Süd) und Gernot Danowski (Beisitzer) ist zu danken für ein jahrelanges Kämpfen
für Ostpreußen. Alle bleiben dem BJO treu und stehen auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite.

Der neue Bundesvorstand:
Bundesvorsitzender: Stefan Hein
Bundesschatzmeister: Raphael Schmelter
Beisitzer: Rüdiger Danowski
Martin Rautenberg
Jochen Zauner
Regionalvertreter Nord: Michael Meyer
Regionalvertreter Süd: Florian Quoß

Mit Martin Rautenberg, Michael Meyer und Florian Quoß konnten junge begeisterte Ostpreußen in die aktive Arbeit eingebunden werden. Der Regionalvorsitzende des BJO West ist kraft Amtes bis zum Sommer 2010 im Amt. Unserem Regionalverband Ost stand bisher Alexander Bauknecht aus Allenstein vor. Auch dieses Amt kann er aus beruflichen Gründen nicht weiter ausüben. Sein jahrelanges Eintreten für die Interessen der ostpreußischen Jugend in der Heimat kann als wahrhaft vorbildlich bezeichnet werden.
Der Bundesvorstand wird bald aus der Mitte der heimatverbliebenen Jugend einen neuen Regionalvertreter benennen.

Neben den Wahlen bot die Bundesversammlung noch weitere Höhepunkte. Besondere Freude galt dem Vortrag „Die Zukunft Ostpreußens“ von Prof. Dr. W. Stribrny vom Preußeninstitut / Zollernkreis. Geschichtliche und politische Höhepunkte Preußens mit Ausstrahlung auf ganz Deutschland standen dabei im Vordergrund. „Auch wenn es in keinem Geschichtsbuch steht, ist es trotzdem wahr“, so Prof. Stribrny zur Einführung der Schulpflicht in Preußen 1717. „2000 Jahre Hermannsschlacht“ führte die Teilnehmer der Bundesversammlung ins Lippische Landesmuseum Detmold. Die Ausstellung befaßte sich mit der Fragestellung, welche Auswirkungen die Hermannsschlacht (auch Arminiusschlacht genannt) auf die deutsche und europäische Geschichte hatte. Leider wurde die Konzeption offenbar in die Hände linker Ideologen gelegt. Anders ist es nicht erklärbar, daß die Ausstellung nach dem römischen Verlierer „Varusschlacht“ benannt wurde und man den Bogen von Hermann bis in die NS-Zeit gesponnen hat. Die Museumsführerin vertrat die Auffassung, daß insbesondere im 19. und 20. Jh. Hermann als Nationalheld in Deutschland verklärt worden wäre und dies auch in die NS-Zeit geführt hätte. Daß andere europäische Völker auch ihren eigenen „Hermann“ hatten und ihn zur gleichen Zeit als Nationalheld wiederentdeckten, sei nicht zu beanstanden, so die Museumsführerin.

Die traurige Entwicklung unseres Volkes in 2000 Jahren läßt sich aus einem Zitat aus Tacitus‘ Germania herauslesen: „Ich selbst trete deren Meinung bei, die glauben, daß die Völkerschaften Germaniens, ohne je durch eheliche Verbindungen mit anderen Stämmen fremdartige Bestandteile in sich aufgenommen zu haben, ein eigenständiges, reines, nur sich selbst ähnliches Volk geworden sind“. Für 2010 hat die Bundesversammlung erneut ein ambitioniertes Jahresprogramm verabschiedet und hofft dabei auf die rege Teilnahme junger Menschen, ob mit oder ohne familiären Bezug zu Ostpreußen. Deutlich muß betont werden, daß alles, was der BJO anbietet, auf ehrenamtlichem Bemühen junger überzeugter Ostpreußen basiert.

Beschlossen wurde die Bundesversammlung mit dem „Ostpreußenlied“ und dem Bewußtsein, für Ostpreußen weiterzukämpfen.

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