Durch das Deutschlandtreffen der Ostpreußen gestärkt

von Raphael Schmelter

Am letzten Maiwochenende 2011 fand zum 21. Mal das Deutschlandtreffen der Ostpreußen statt. Dessen Motto lautete diesmal „Ostpreußen – Erbe und Verpflichtung“. Nun waren auch die Freunde und Mitglieder des BJO aufgerufen, sich nach Erfurt zu begeben, um ihren Anspruch auf Ostpreußen kundzugeben.
Der Anfang war bereits an einem Aprilwochenende in Danzig gemacht worden. Damals kamen einige junge Leute aus Ost- und Westpreußen zusammen, um an zwei Tagen für ein Lustspiel, das auf dem Deutschlandtreffen aufgeführt werden sollte, zu proben. Ihre Leiterin, Gerhild Haesner, wählte hierfür das Stück „Die Widerwillige“ von Luise Gottsched, einer Danziger Schriftstellerin aus dem 18. Jahrhundert.
In Erfurt stärkten den BJO seine Mitglieder und Freunde aus ganz Deutschland. Am Freitag abend mußte zunächst einmal der Werbestand aufgebaut werden. Anschließend wollte man bei Singen und interessanten Gesprächen das Wiedersehen feiern.

Am Sonnabend wurden die Tore der Messe Erfurt geöffnet und unzählige Deutsche wurden für zwei Tage zu einer ostpreußischen Familie. Überraschend viele junge Leute waren auch dabei; offenbar besteht immer noch großes Interesse an dem Land zwischen Weichsel und Memel.

Für den BJO stand dessen Werbestand im Mittelpunkt. Dadurch wollte man ein Zeichen setzen und die Tatsache hervorheben, daß es auch junge Leute gibt, die an der ostpreußischen Erde festhalten. Dabei ging es nicht nur darum, BJO-Werbung an den Mann zu bringen und dadurch den Bekanntheitsgrad der LO-Jugendorganisation zu erhöhen, sondern man wollte durch die vielen Gespräche neue Mitglieder und Interessenten erreichen. Zahlreiche Bilder dokumentierten solche Aktivitäten des Vereines wie beispielsweise Sommerfahrten, Seminare und Kinderlager; ältere Besucher wurden über die Anliegen des BJO aufgeklärt.

Nach getaner Arbeit trafen sich die BJO-Leute in einer gemütlichen Gaststätte, wobei sich ein Teil der Gruppe noch an den Fahnenstaffelvorbereitungen und ein anderer an der letzten Probe des Schauspiels zu beteiligen hatte. Schrittweise erschienen auch diese und einem langen fröhlichen Abend stand nichts mehr im Wege. Gespräche und Lieder füllten den großen Raum für Stunden.

Am Sonntag verweilte das neugierige Publikum am BJO-Stand wieder, doch das wichtigste Ereignis stellte zweifelsohne die Großkundgebung der Landsmannschaft Ostpreußen dar. Zunächst ertönte kurz das Glockengeläut des Königsberger Domes, anschließend vernahm man den unter die Haut gehenden Marsch „Preußens Gloria“ und Rüdiger Danowskis kräftigen Ausruf der 26 Fahnen aus ganz Deutschland. Die Ostpreußen-Flagge führte dabei ein BJO-Mitglied aus den USA. Wer zugegen war, der wußte und spürte es, Mitglied einer durch die Liebe zu Ostpreußen und Deutschland miteinander verbundenen Gemeinschaft zu sein. Eine unvergeßliche Zeit! Der LO-Sprecher, Stephan Grigat, begrüßte in seiner Ansprache die Teilnehmer des Treffens. Nach dem Ostpreußenlied hielt Stefan Hein das Wort der Jugend, in dem er an die Anwesenden appellierte, Ostpreußen nicht nur im Herzen, sondern auch nach außen zu tragen. Danach begann Erika Steinbach vom Bund der Vertriebenen mit ihrer Festrede und forderte einen nationalen Gedenktag für die deutschen Vertriebenen und die Entschädigung der deutschen Zwangsarbeiter.

Nach der Großkundgebung war es wieder an der Zeit, daß der BJO in den Vordergrund rückte: Das Schauspiel „Die Widerwillige“ kam zur Aufführung. Für die jungen Darsteller war es das erste Mal, vor einem so zahlreich erschienenen Publikum aufzutreten. Zu dieser Zeit gab es am BJO-Werbestand die letzte Welle der Besucher; allmählich machten sich die nun geistig gestärkten Menschen auf den Weg nach Hause.
Am späten Nachmittag wurde der BJO-Werbestand abgebaut und die BJO-Teilnehmer fuhren in alle Himmelsrichtungen. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle für ihren Einsatz und somit Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung.

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