Een uitstapje naar Huis Doorn

Mit dem BJO in der Exilresidenz Wilhelms II.

BJO-Gruppe an der Kaiserbüste vor Haus Doorn

BJO-Gruppe an der Kaiserbüste vor Haus Doorn

Im Frühnebel eines Samstagmorgens im September machte sich eine Gruppe des BJO in eine ungewöhnliche Richtung auf: westwärts. Der Weg führte uns quer durch die Niederlande bis zum kleinen Ort Doorn in der Provinz Utrecht. Hier befindet sich die Exilresidenz des letzten deutschen Kaisers und preußischen Königs Wilhelm II..

Nach dem Passieren des Hauptportals durchschritten wir zunächst den großen Park des für kaiserliche Verhältnisse kleinen, aber feinen Anwesens, den der Monarch mit seinen wohl schon fast legendären Holzfällertätigkeiten zu lichten wußte. Haus Doorn erkundeten wir näher im Rahmen einer informativen Führung durch die verschiedenen Zimmer des Gebäudes, die mit wertvollem Mobiliar aus den Schlössern von Berlin und Potsdam eingerichtet sind. Das gesamte Inventar der Residenz wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch den niederländischen Staat konfisziert, wenn man von einigen persönlichen Gegenständen absieht, die man der Familie zugestand. Die offizielle Begründung lautete, daß Wilhelm II. schließlich keine Steuern gezahlt habe und der Besitz eine Kriegsentschädigung darstelle.

Aus ostdeutscher Sicht war vor allem auch das Schicksal der zweiten Kaisergattin Hermine interessant: Nach dem Tode ihres Mannes war sie 1941 auf ihre Besitzungen in Schlesien zurückgekehrt, von wo sie Anfang 1945 vor der anrückenden Roten Armee flüchtete. Sie fand Unterkunft bei ihrer jüngsten Schwester Ida von Stolberg-Rossla im Harz, wurde jedoch nach Abzug der Amerikaner von den sowjetischen Besatzern nach Frankfurt an der Oder gebracht.

Beim Bummel durch Utrecht

Beim Bummel durch Utrecht

Dort lebte sie unter strenger Bewachung in einer kleinen Wohnung bis zu ihrem plötzlichen Tod in Folge eines Herzversagens im August 1947. Trotz Erlaubnis der sowjetischen Militärmachthaber und der niederländischen Behörden verhinderten die Transportschwierigkeiten durch die verschiedenen Besatzungszonen ihren letzten Wunsch, neben ihrem Mann im Mausoleum von Doorn beigesetzt zu werden. Sie fand ihre letzte Ruhe schließlich im Antikentempel von Sanssouci.

Mit Bedauern mußten wir feststellen, daß eine kleine Reiterstatue, die dem “unvergeßlichen Kaiserpaar” im Exil von ostpreußischen Frauen geschenkt worden war und seitdem im Park des Hauses Doorn zu bewundern gewesen war, zwei Jahre zuvor vom Sockel gerissen und entwendet worden war.

Nachdem wir uns im Filmkeller des Landsitzes ausführlich über die Biographie Wilhelms II. informiert hatten, ging es schließlich weiter in die nahe gelegene Stadt Utrecht, wo wir im gotischen Dom erneut auf kaiserliche Spuren trafen: Hier befinden sich im Hochchor zwei Tafeln zum Gedenken an Konrad II. und Heinrich V., zwei römisch-deutsche Monarchen des Mittelalters, die in Utrecht verstarben und deren Herzen in der Kirche bestattet wurden. Nach einem kleinen Rundgang durch die lebendige Altstadt und ausführlichen kulturellen Hintergrundinformationen, die Hans Schön spontan und kompetent aus dem Ärmel schüttelte, ließen wir den sonnigen Tag bei erfrischenden Getränken an einer der landestypischen Grachten ausklingen.

Das Haus Doorn

Das Haus Doorn

Das Mausoleum Wilhelms II.

Das Mausoleum Wilhelms II.

Der Sockel der gestohlenen Reiterstatue

Der Sockel der gestohlenen Reiterstatue

Die Inschrift am Sockel

Die Inschrift am Sockel

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