Die Ordensburg Rehden

Die Ordensburg Rehden

Die Ordensburg Rehden

Bereits 1234 errichtete der Deutsche Orden an diesem Ort im Kulmerland eine Befestigungsanlage. Um 1300 entstand die steinerne Burg, deren Ruine heute noch einen beeindruckenden Anblick bietet.

Der beginnende Verfall der Ordensmacht im 15. Jahrhundert wirkte sich auch auf Rehden aus. Nach der Schlacht von Tannenberg mußte der polnisch-litauische König Jagiello im September 1410 zwar die Belagerung der Marienburg aufheben, nahm aber auf dem Rückzug die Burg Rehden ein. Durch den Ersten Thorner Frieden erhielt sie der Orden 1411 zurück. 1454 geriet sie erneut in polnische Hände. Der Zweite Thorner Frieden 1466 unterstellte dann das gesamte Kulmerland der Krone Polens.

Während des schwedisch-polnischen Krieges erlitt die Burg 1628 schwere Zerstörungen durch die Schweden. Danach verfiel sie weiter. Nachdem 1772 die preußischen Behörden die Verwaltung übernahmen, wurden zunächst noch einige Räume genutzt. Ab 1800 wurde das Bauwerk allmählich zur Baumaterialgewinnung abgebrochen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Enttrümmerung und Erhaltung als Denkmal in Angriff genommen.

Die Hauptburg war aus Backstein gebaut. Sie hatte einen annähernd quadratischen Grundriß (ca. 52 × 52 Meter). Im Süden und Osten schlossen sich zwei Vorburgen an. Rehden war eines der schönsten und imposantesten Ordenshäuser in Westpreußen.

Im Hof der Burg: Blick zum Südostturm

Im Hof der Burg: Blick zum Südostturm

Heutiger Zustand

Der Südflügel ist am besten erhalten geblieben. Von den übrigen Flügeln stehen nur noch Reste der Mauern. Die beachtliche Größe des achteckigen Bergfrieds in der Nordwestecke läßt sich anhand des Fundamentes lediglich erahnen. Von der Mauer, die einst die südliche Vorburg umschloß, existieren noch längere Teile.

Die Ruine ist der Besichtigung zugänglich (im August 2002 kostete der Eintritt 6 zł) und beherbergt auch eine interessante Ausstellung über die Burgen des Kulmerlandes.

Der Weg nach Rehden

Rehden/ Radzyń Chełmiński liegt 20 km südöstlich von Graudenz/ Grudziądz. Die Burg befindet sich nördlich des Ortskernes von Rehden und ist nicht zu verfehlen.

Die Straße von Graudenz/ Grudziądz nach Osterode/ Ostróda (polnische Nr. 16) ist eine der “Haupteinflugschneisen” nach Ostpreußen. Wenn man sie auf dem Abschnitt Graudenz/ Grudziądz – Lessen/ Łasin verläßt und über Rehden fährt, ist das ein Umweg von nur 10 km.

In der Ausstellung wird u.a. ein Modell von Stadt und Burg gezeigt

In der Ausstellung wird u.a. ein Modell von Stadt und Burg gezeigt

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